14. Februar
Valentinstag. Ich war gerade im Kochunterricht mit den 3. Klässlern, als ich eine WhatsApp Nachricht von Celestine erhielt: „Wir haben schlechte Neuigkeiten vom Small Home. Ein Kind ist tot. Sie ist heute Morgen gestorben.“ Mir blieb das Herz stehen. Ich wollte natürlich sofort wissen, welches Mädchen, doch Celestine wusste es nicht. Ich versuchte mich, so gut es ging auf den Unterricht zu konzentrieren – was alles andere als einfach war. Mein Kopf war, wie so oft, in Malindi.
Auf dem Weg nach Hause schrieb mir Schwester Christine, die seit ein paar Tagen in Nairobi war. Zuhause angekommen, nahm ich das Handy vom Beifahrersitz und las: „Hallo Liz, es ist ein riesen Schock, wir haben unsere Hellen verloren. Ich mache mich gerade auf den Weg nach Hause, um die Beerdigung vorzubereiten. Bete weiter für die Kinder im Small Home, besonders für Hellen und ihre Familie. Gott schütze dich.“
Oh nein, Hellen. Die kleine Hellen. Sofort kamen mir all die Erinnerungen, die ich an sie hatte, in den Sinn und die Tränen liefen mir übers Gesicht. Wie oft habe ich sie gefüttert und mir dabei gewünscht, dass sie doch etwas schneller essen könnte, da es mindestens 40 Minuten dauerte, bis sie ihre winzige Portion gegessen hatte. Wie oft hatte ich ihr die Stofftiergiraffe an ihrem Rollstuhl zurechtgerückt, damit sie ihren Kopf ablegen kann und dieser nicht auf ihre Schultern fällt. Wie oft habe ich versucht, sie mit meinem Kiswahili zum Lachen zu bringen und wie sehr habe ich mich gefreut, wenn sie nur für ein paar Sekunden ihre Mundwinkel nach oben zog und lächelte.
Hellen, ich werde sie nie vergessen <3
Eine Woche später wurde Hellen bei ihrer Mutter zu Hause aufgebahrt. Familie, Verwandte und Freunde kamen vorbei, beteten für sie und verabschiedeten sich. Hellen wurde auf dem Grundstück ihrer Familie beerdigt. Schwester Christine und einige Mitarbeiter aus dem Small Home waren natürlich auch dabei.
