Jeden Sonntagabend gibt es ein gemeinsames „Familienabendessen“, abwechselnd im Priester- bzw. im Schwesternhaus. Die Familie besteht aus zwei Priestern (einer aus den Niederlanden und einer aus Indien), zwei Studenten (einer aus Indien und einer aus Kamerun), den drei Schwestern und mir. Ich werde liebevoll „Sister Novice“ genannt. Am Anfang war es etwas merkwürdig, aber mittlerweile fühle ich mich wirklich als ein
Familienmitglied 😊
Die Männer haben – wie könnte es auch anders sein – eine Köchin, die auch am Sonntag das Essen für sie zubereitet. Die Schwestern hingegen wechseln sich ab und jeden zweiten Sonntag ist eine andere Schwester
für das Menü zuständig. Mein einziger Beitrag, den ich bisher geleistet habe: eine Falsche Schnaps. Es war amüsant. Einer nach dem anderen probierte das „Wässerchen“. Der folgende Tag war für die Inder nicht besonders angenehm 😉 Ich dachte mir, so wie die sich anstellen hält die Flasche ewig. Doch mittlerweile geht sie schon dem Ende zu …

Zurück zum Backen. Vor ein paar Wochen haben die Schwestern einen neuen Herd bekommen, das Backrohr wurde von ihnen noch nicht getestet. Höchste Zeit! Ich wollte einen Karottenkuchen machen, aber es gab keine passenden Nüsse. Auch konnte ich keine Kuchenform finden. Daher entschied ich mich für Muffins – Oreo und Banane.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen: Ich habe absolut KEINE Backerfahrung. In diesem Sinne … auf geht’s. Alle Zutaten standen auf dem Tisch. Keine Waage, kein Mixer. Ich schlug 6 Eier in eine Schüssel – „flaumig
rühren“ sagt das Rezept. Witzig, mit einem Holzstab. Es war nicht wirklich flaumig als ich den Zucker dazugab, doch ich blieb optimistisch. Mehl, zerlassene Butter, Backpulver und Milch. Dann wagte ich den ersten „Probierlöffel“ – GIGANTISCH, es schmeckte wirklich wie Teig 😊
In die Formen füllen und ab in den Ofen. Das Ergebnis lässt sich sehen. Als die Schwestern am Abend nach Hause kamen staunten sie nicht schlecht. Und ich staunte nicht schlecht als sie mir dann den Kasten mit dem
Mixer zeigten 😉